ATP Stuttgart Roulette… 6 gesetzte Spieler draussen!
Posted on July 07, 2011 in ScoreboardNein, in Stuttgart hat keine neue Spielbank aufgemacht.
Aber wenn nach 2 Tagen Tennisturnier die Nummer 1,2,4,5,6,7 der gesetzten Spieler nicht mehr im Turnier sind, dann hat das schon etwas rouletteartiges.
Schauen wir uns die Ergebnisse einmal an:
Die Nummer eins der Setzliste Gael Monfils verliert in 3 Sätzen gegen Victor Hanescu. Monfils war schon Satz und Brek vor. Er hatte Serve – 4 – Match und vergab auch noch zweimal einen Matchball. Im Endeffekt verliert er mit 6:2 6:7 4:6. Hanescu ist sicherlich kein Fallobst in der letzten Zeit aber Monfils darf dieses Spiel niemals verlieren… Vielleicht hätte man Roger Rasheed doch als Trainer behalten sollen.
Die Nummer 2 des Turniers war Jürgen Melzer.
Jürgen mag das Turnier von Stuttgart anscheinend nicht so. Ich habe ihn nun zweimal live dort gesehen und er wirkt einfach nicht wirklich motiviert.
Ausserdem ist seine Form auf einem stark absteigenden Ast, denn dieses haudrauf Tennis klappt auf Sand nur mit einer gewissen Konstanz und die kann man bei dem Österreicher gerade überall, nur nicht auf dem Platz, suchen. 4:6 5:7 am Ende gegen Santiago Giraldo (der solide, aber nicht unbedingt gut gespielt hat)
Die Nummer 3 des Turniers Michael Youhzny gewann gegen Phillip Petzschner mit 6:3 6:3. Youhzny hat ein wirklich solides Spiel abgeliefert.
Petzschner ist eine Wundertüte… Ein Ballwechsel Weltklasse und danach 2 Bälle Kreisklasse. Dazu hat man einfach immer den Eindruck der Lustlosigkeit und wer dann auf die Idee kommt bei 3-6 3-5 Kunstschläge zu probieren anstatt den Punkt sicher zu machen, der muss sich nicht wundern vor heimischem Publikum ausgepfiffen zu werden.
Gilles Simon, der an Nummer 4 gesetzte Franzose war, fällt nicht ganz in das Roulette Raster. Er verlor gegen den amtierenden Sieger aus dem letzten Jahr, Albert Montanes, mit 6:4 6:7 2:6. An der Niederlage kann man nichts schlimmes finden, denn gegen Montanes kann man auf Sand verlieren.
Unsere Nummer 5, Florian Mayer, hat dagegen ein schönes Kunststück vollbracht. Er verlor gegen die Nummer 240 der Welt ( Frederico del Bonis) glatt in zwei Sätzen mit 2:6 und 3:6 und selten habe ich eine schlechtere Leistung von jemandem gesehen der im Heimatland spielt.
Del Bonis hat sicherlich Potenzial nach oben und spielt schon sehr solide, jedoch kann man von der Nummer 20 der Welt dann irgendwann erwarten, dass er einen Gang zulegt. Im Endeffekt eine typisch deutsche Herrenperformance.
Die Nummer 6, Nikolay Davydenko, verlor gegen den Cedrik Marcel Stebe. Stebe ist ein junger deutscher mit einem schön anzusehenden Spiel. Solider Aufschlag, gute Grundschläge und einer offensiven Ausrichtung.
Davydenko lag schon mit Satz und Break vor, um dann wieder in seinen “Davyderror” Modus zu verfallen und nach 6:3 *1:0 insgesamt 9 Spiele in Folge abzugeben. Beim Stand von 6:3 1:6 0:3* hat Stebe dann eine Doppelbreakführung im dritten Satz. Ab diesem Zeitpunkt hat man dann gemerkt, dass der junge Deutsche noch kein Match auf der Tour Ebene gewonnen hat. Er schenkt dem Russen das Spiel mit unnötigen Fehlern und zwei Doppelfehlern beim Aufschlag. Davydenko erkennt die Gunst der Stunde und probiert nur den Ball im Spiel zu halten und Stebe macht die Fehler. Etwa 10 Minuten später steht es dann 6:3 1:6 4:3* und Stebe serviert. Ein sehr enges und entscheidendes Servicegame. Am Ende gewinnt Stebe das Game und entscheidet das Match dann mit 3:6 6:1 6:4 für sich. Gratulation an dieser Stelle, jedoch wird es gegen einen konstanteren Gegner sehr sehr schwer. Trotzdem haben wir mit Stebe ein hoffnungsvolles deutsches Talent!
Die Nummer 7 der Setzliste Andreas Seppi verlor gegen den Spanier Marcel Granollers in 3 Sätzen mit 3:6 6:3 1:6. Ich dachte eigentlich Sepii müsste auf dem Belag die Oberhand behalten, aber anscheinend hat er seine gute Form von den Turnieren zuvor nicht transportiert.
Zum Abschluss haben wir Garcia Lopez. Er ist die Nummer 8 in Stuttgart und gewann gegen den Tschechen Radek Stepanek glatt in zwei Sätzen. Stepanek scheint mir langsam seinem Alter tribut zu zollen und befindet sich weiterhin in einem Abwärtstrend. Seine Vorhand aus dem Lauf benötigt einfach eine gute Beinarbeit und damit wird es von Tag zu Tag schwieriger.
Nun haben wir also noch 2 der 8 gesetzten Spieler im Turnier…
ob einer der beiden das Turnier gewinnt?!? Youhzny hat sicher keine schlechten Chancen, jedoch würde das ja irgendwie nicht ins Stuttgarter Roulette passen.
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